Beim traditionellen Fasentumzug konnte sich die 57. Gelruewe-Königin Ann-Sophie I. mit ihrem Prinzgemahl Tobias II. bei wunderbarem Wetter dem Publikum präsentieren. Mit einer großen Gondel holten sie und das große Gefolge den Karneval in Venedig nach Münchweier.

Von den Klängen des Münchweier mit Umzugsdirigenten Hans-Jörg Schmieder, gefolgt von den Hästrägern der Gelruewe-Ritter, wurde der Umzug eröffnet. Auch die Schelleclowns aus Ettenheim, eine ganz junge Zunft, hatten sich in den Umzug eingereiht. Treue Gäste wie die Kippenheimer Hexen und die Moore Bätscher haben gut eingeheizt. Einige Südring-Zünfte hatten in diesem Jahr den Weg nach Münchweier gefunden, darunter die Kappler Rhinschnooge, Wälle-Bängel aus Ettenheimmünster mit der Trachtenkapelle und Dirigent Andreas Lang und die Narrenzunft Oberhausen. Die Hexenzunft aus Grafenhausen stellte mit 142 Hästrägern die größte Abordnung. Aus Ettenheim waren Muckedatscher, Stadtlatschi und Babelotten zu Fuß nach Münchweier gekommen

 

Alle(s) aus dem Ort

Die heimischen Vereine und Gruppen hatten wieder gebaut, genäht und gebastelt. So machten die Fasentfreunde einen genialen "Schachzug": Sie stellten mit lebenden Figuren dieses königliche Spiel gekonnt vor. "30 Jahre Motivfasent: Wo sind die Jahre geblieben?" fragte die SVM-Gruppe 66/68; sie zeigte Treue zum Sportverein und gleichzeitig Kostüme der vergangenen Zeit. Den Flair Andalusiens brachte der Latschary-Clubmit einem Wagen mit Glockenturm und mit rassigen Senoras nach Münchweier. Die Bäschili-Hexe aus Allmeschwier und die Hähnelefeld-Hexen aus Ettenheim bereicherten den Umzug.

Rheinischer Karneval war ebenso wie der venezianische vertreten, denn die Party-Choppers aus Kappel-Grafenhausen hatten mit ihrer Idee der Kölner Karnevalsprinzen einen Volltreffer gelandet. Ruster Nachtschwärmer brachten Grazie und Eleganz, vereint mit sportlichem Elan. Aus der alten Heimat des Bürgermeisters Bruno Metz kamen die Rappenlochhexen aus Nussbach, sie haben die schwerste Holzmaske Deutschlands. Der Teufel vom Teufelstein begleitete die Hexenfiguren. Zwischendurch kamen schräge Töne der Guggenmusik Sändle-Schrenzer aus Niederhausen.

Noch mehr Einheimische mischten mit

Es kamen weitere Münchweirer Gruppen: Das Märchen vom gestiefelten Kater wurde von den Insulanern perfekt inszeniert. Der Bauwagen hat sich der Flößerei im Schwarzwald gewidmet: ein Floß auf dem Wagen, viele kleinere Floße, allerlei Werkzeuge und in typischer Kleidung viele große und kleine Flößer. "Essen oder Trinken?": Unter diesem Motto kamen Los Piratosmit großem Wagen mit einer Küche und 40 Köchen. Die Gruppe "Groß und Klein" holte schon jetzt bei der Frauenfußball- WM 2011 den Pokal.Die Hiddi im Brucktal, wie im Film "Braveheart" dargestellt, war eindrucksvoll mit Motivwagen, Kilts und Edelfräuleins auf dem Weg durchs Mittelalter. Auch ein Henker fehlte nicht.

Die Narrenzunft Risigwibli aus Lahr, diese Figur ist anlehnend an einen Holzsammler, war heuer zum zweiten Mal beim Umzug in Münchweier, ebenso die Schlossbühljäger mit der Ranzengarde aus Sulz. Schon seit einigen Jahren kommt die immer größerwerdende Gruppe der Balthasar- Hexen aus Rust. Die Gorilla-Gruppe aus Schuttern jagte Angst und Schrecken ein. Die Duris aus Oberhausen waren auf Woodstock und das Flower-Power-Fieber der frühen 1970 er eingestellt und verbreiteten diesmit ihren bunten Kleidern. Nach diesem farbenfrohen großen Umzug ging das frohe Treiben in der Festhalle bei musikalischen Klängen sowie imganzen Dorf in den Buden und an den Ständen bis in den Abend heiter weiter.             

Quelle: 
Wochenzeitung am Oberrhein