Beim Elterninformationsabend stellt sich die Münchweierer Hauptschule vor / Ehemalige Hauptschüler erzählen in einer Gesprächsrunde von ihrem Berufsleben

Schule von innen zeigen, über Lehrinhalte informieren und junge Menschen vorstellen, die mit einem Hauptschulabschluss heute erfolgreich im Berufsleben stehen, dass war das Ziel eines Infoabends an der Grund- und Hauptschule Münchweier.

Eingestimmt durch Schulleiter Wolfgang Schaudt und den Elternbeiratsvorsitzenden Joachim Karle folgte für rund 100 Eltern ein Querschnitt in 90 Minuten durch den Münchweierer Schulalltag und die Angebote. Brigitte Hirzel, Dorothea Perivolaris und Konrektor Karl-Heinz Hämmerle stellten das Kooperationsmodell zwischen Grundschule und Kindergarten vor. Frieder Janus präsentierte in Wort und Bild den Aktionstag für Viertklässler, an dem statt Mathe oder Religion Chemie, Physik oder Computerlehre auf dem Stundenplan stehen.

Dass Hauptschule die Schülerinnen und Schüler nicht in eine bildungspolitische Sackgasse führe, war das Credo von Schulleiter Wolfgang Schaudt. Hauptschule halte Wege in viele Aus- und Fortbildungsbereiche offen und ermögliche den Schülern diesen Weg durch einen praxisorientierten Unterricht und viele Facetten von Zusatzausbildungen.

Damit können sich Hauptschüler das Rüstzeug erwerben für Werkrealschule, Lehre oder Berufsvorbereitung. "Diese Ziele sind über die Hauptschule und ohne Zeitverlust zu erreichen," erklärte Schaudt.

Dass die Worte nicht blanke Theorie sind, sondern die Praxis wiedergeben, das erfuhren die Eltern und Besucher des Infotages in einer Talkrunde mit ehemaligen Hauptschulabsolventen der Münchweierer Schule und den Moderatoren Sigmar Schuler und BZ-Redakteur Klaus Fischer.
Vorgestellt wurden die Erfolgsgeschichten Torsten Lemke (Abschlussklasse 2001), der nach einer Lehre zum Schlosser bei der Tunnelbaufirma Herrenknecht eine Stelle als Konstruktionsmechaniker hat und unter anderem unter Tage auf der größten Baustelle Europas, dem Gotthardtunnel, arbeitet. Anika Hummel (2002) arbeitet nach der zweijährigen Berufsfachschule als Physiotherapeutin im Lahrer Klinikum und zeigte sich sicher: "Der Weg über die Hauptschule war der richtige für mich" . Thomas Schipschack (2002) hat nach der Werkrealschule eine Lehre als KfZ-Mechatroniker absolviert und steht heute in der Werkstatt im Autohaus Hog in Münchweier. Dass es schulisch noch weiter gehen kann, bewies Patrick Wäldin. Der Bundeswehrsoldat nahm eine schulische Hürde nach der anderen und schaffte auch das Abitur. "Ich musste mich schon sehr reinhängen. Aber ich wollte das. Man kann es auch mit einem Hauptschulabschluss sehr weit bringen" , meinte Wäldin selbstbewusst.

Mit der Vorstellung der Aufgaben der SMV (Schülermitverantwortung) und der Verbindungslehrer Carolin Klott und Manfred Hess sowie einem Einblick in die Arbeit in der Grundschule durch Renate Höhn endete der Infoteil des Abends. Der Rest war Spaß und Geselligkeit, eingeleitet mit einer Power-Point-Präsentation der Neunten über die Studienfahrt der Klasse nach Berlin.